Hürden auf Laufstrecke.

1.07.2024

Der IT-Berater von heute: Moderner 10-Kampf.

Welche Fähigkeiten muss ein IT-Berater heute mitbringen? Diese Frage möchten wir gerne gut vorstellbar statt trocken theoretisch vergleichen: Mit dem 10-Kampf.

Kennen Sie alle 10-Kampf-Disziplinen? Gar nicht so einfach – aber das ist ja heute gar nicht so sehr die Frage – deshalb hier kurz und knackig der Überblick:
100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf, 1500-Meter-Lauf

Selbst einem Laien ist damit klar, dass jede der Disziplinen sehr unterschiedliche Anforderungen an die Fähigkeiten des Sportlers stellt. Wohlgemerkt – an einen Sportler, der in jeder dieser Disziplinen performen muss. Eine enorme Aufgabe, die nicht nur kontinuierliches körperliches Training, sondern auch mentale Stärke erfordert. Nicht zuletzt deshalb, weil der 10-Kampf an nur 2 hintereinander folgenden Tagen ausgetragen wird. Körper, Technik, Geist, Wille – alles muss hochfokussiert sein.

Nun fragen sich unsere Leser zurecht, was das jetzt mit einem IT -und Softwareberater zu tun hat. Da können wir Brücken bauen: Günter Mayer, einer der Gründer von Zendigma ist nicht nur einer der erfahrensten Berater im Bereich moderner Business Software, er ist auch ein seit Jahrzehnten hochengagierter Trainer, Begleiter und Förderer der Leichtathletik. Und zwar im Profibereich. Wenn er darüber redet, welche Fähigkeiten ein professioneller Beratungsexperte heute mit ins Projekt bringen muss, entstehen die Parallelen zum Sport von ganz allein. Und wir glauben, solche Analogien erklären viel besser, wie wir Beratung und Projekte verstehen, als abstrakter Beratersprech und Consulting-Denglisch.

Also legen wir los und fragen uns, wie sich moderner 10-Kampf mit aktuellen Herausforderungen eines Beraters vergleichen lässt. Auf was kommt es an? Gibt es Parallelen? Und lässt sich Projekterfolg trainieren?

IT-Projekte von gestern und heute: Eine ziemlich sportliche Evolution.

Die Welt der Informationstechnologie (IT) hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt und mit ihr die Art und Weise, wie Projekte konzipiert, durchgeführt und abgeschlossen werden. Im Folgenden werden mehrere Schlüsselaspekte hervorgehoben, die die Unterschiede zwischen heute und der Vergangenheit verdeutlichen – und damit auch die Anforderungen an die Berater.

Komplexität und Umfang:
Moderne IT-Projekte sind weitaus komplexer und umfangreicher als ihre Vorgänger. Dies ist auf die fortschreitende Technologie zurückzuführen, die eine Vielzahl von Plattformen, Geräten und Systemen umfasst.

Agilität und Flexibilität:
Im Gegensatz zu früheren starren Projektmanagementansätzen setzen moderne IT-Projekte zunehmend auf agile Methoden. Die Dynamik der heutigen Geschäftsumgebungen erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, sich rasch ändernden Anforderungen anzupassen.

Vernetzung und Zusammenarbeit:
Die Globalisierung und die Verbreitung von virtuellen Teams haben die Zusammenarbeit in IT-Projekten grundlegend verändert. Moderne Projekte profitieren von der Möglichkeit, auf global verteilte Ressourcen zuzugreifen. Gleichzeitig erfordert dies eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit über verschiedene Zeitzonen und geografische Grenzen hinweg.

Datensicherheit und Datenschutz:
In der heutigen vernetzten Welt steht die Sicherheit von Daten an vorderster Front. Im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen Datensicherheit oft vernachlässigt wurde, sind moderne IT-Projekte verpflichtet, strenge Sicherheitsstandards und Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe erfordert proaktive Maßnahmen, um die Integrität und Vertraulichkeit von Daten zu gewährleisten. 

Technologische Innovationen: 
Technologische Fortschritte prägen die heutige IT-Landschaft. Moderne Projekte müssen ständig auf dem neuesten Stand der Technik sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Integration von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und anderen innovativen Technologien ist heute oft Teil der Projektausrichtung und erfordert ein tiefes Verständnis und eine rasche Anpassungsfähigkeit.

Nutzerzentrierter Ansatz und Design Thinking:
In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt häufig auf der reinen technischen Umsetzung von Projekten. Moderne IT-Projekte hingegen legen verstärkt Wert auf die Bedürfnisse der Endbenutzer. Die Integration von Benutzerfeedback während des gesamten Entwicklungsprozesses ist entscheidend.

Arbeitskultur und Work-Life-Balance:
Die Arbeitskultur in modernen IT-Projekten unterscheidet sich von der traditionellen 9-5-Arbeitswoche. Virtuelle Teams und flexible Arbeitszeiten ermöglichen eine bessere Work-Life-Balance, erfordern jedoch gleichzeitig eine Disziplin der Teammitglieder, um klare Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit zu ziehen. Die Fähigkeit, effektiv in einer digitalen Umgebung zu arbeiten und dennoch ein gesundes Gleichgewicht zu wahren, ist eine Herausforderung für viele Projektteilnehmer.

Projektmanagement-Methoden:
In der Vergangenheit wurden oft traditionelle, hierarchische Projektmanagementmethoden verwendet. Moderne IT-Projekte setzen vermehrt auf agile Ansätze, die eine dezentralisierte Entscheidungsfindung und eine erhöhte Eigenverantwortung der Teammitglieder fördern. Das bedingt ein Umdenken in Bezug auf Führungs- und Kommunikationsstrukturen, da die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird.

Big Data und Analytik:
Der immense Anstieg an verfügbaren Daten unterscheidet moderne IT-Projekte deutlich von früheren. Big Data und fortgeschrittene Analytik-Technologien eröffnen neue Möglichkeiten für Unternehmen, um aus großen Datenmengen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Moderne Projekte integrieren daher häufig Analysewerkzeuge, um datengetriebene Entscheidungen zu fördern und Geschäftsstrategien zu optimieren. Wie Zendigma auf die grundlegenden Projektherausforderungen methodisch und strukturiert reagiert, haben wir bereits in mehreren Artikeln zu unserer selbst entwickelten Methode der DigitalisierungsMap ausführlich dargestellt. 

Nun wollen wir die für moderne Projekte geltenden Aufgaben an den Fähigkeiten eines 10-Kämpfers spiegeln.

Ein Athlet beim Stabhochsprung.

Der 10-Kampf beginnt: So zeigt sich der Sportsgeist für den IT-Berater.

In der Welt der IT-Beratung stellen sich Experten einer Fülle von Herausforderungen, die in ihrer Vielfalt und Komplexität mit dem Zehnkampf in der Leichtathletik verblüffend gut verglichen werden können. Ähnlich wie die verschiedenen Disziplinen des Zehnkampfs unterschiedliche Fertigkeiten und Fähigkeiten erfordern, müssen IT-Berater ein breites Spektrum an Kompetenzen beherrschen, um den Anforderungen einer sich ständig weiterentwickelnden technologischen Landschaft gerecht zu werden.

100 Meter (Sprint):

IT-Parallele: Der Sprint erfordert nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Präzision. In der IT-Beratung bedeutet dies, schnell auf kritische Probleme zu reagieren, ohne die Genauigkeit und Effektivität zu vernachlässigen. Dies kann sich auf die Behebung von Systemausfällen oder Sicherheitsvorfällen beziehen, wo eine schnelle Reaktion entscheidend ist. Einen „Sprint“ gibt es auch als gebräuchliche Bezeichnung in agilen Projekten. Die Parallele ist aber ähnlich: In einer fest gesetzten Strecke muss ein Ziel erreicht werden.  Ein Berater braucht die Fähigkeit zu Sprinten entweder selbst oder kann den Rahmen, die Teilnehmer und die Organisation dafür planen.

Weitsprung:

IT-Parallele: Ähnlich wie beim Weitsprung muss ein IT-Berater in der Lage sein, über bestehende Paradigmen hinaus zu denken. Dies bedeutet, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die unmittelbaren Anforderungen erfüllen und – zu kurz springen – , sondern auch zukunftsorientiert sind. Die Fähigkeit, Trends zu erkennen und technologische „Sprünge“ machen zu wollen, ist also von Vorteil. 

Kugelstoßen:

IT-Parallele: Ein erfolgreicher IT-Berater muss über ein solides technologisches Fundament verfügen. Dies beinhaltet fundierte Kenntnisse über aktuelle Technologien, Programmiersprachen, Datenbanken und andere IT-Grundlagen. Ähnlich wie der Kugelstoßer, der eine solide Basis benötigt, um die Kugel effektiv zu stoßen, muss ein IT-Berater ein starkes Verständnis für die Basiswerkzeuge seines Fachgebiets mitbringen. Es genügt also nicht nur Kraft, sondern Verständnis über robuste Voraussetzungen.

Hochsprung:

IT-Parallele: Der Hochsprung erfordert die Fähigkeit, auf höhere Niveaus zu gelangen. In der IT-Beratung bedeutet dies, nicht nur heutige Standards zu bewältigen, sondern die „Latte höher zu legen“ und damit zukunftsgerichtet zu planen. In heutigen Projekten bedeutet dies beispielsweise, die Voraussetzungen für die Einbindung von KI zu sichern oder die System- und Softwarelandschaft so zu planen, dass sie mittelfristig anpassungsfähig bleibt. Eine weitere Parallele zeigt sich im Vergleich mit strategischem Denken: Das höherliegende Ziel ist bestimmend für die Technik, die für die Zielerreichung notwendig ist.

400 Meter (Ausdauerlauf):

IT-Parallele: Der 400-Meter-Lauf erfordert nicht nur Ausdauer, sondern auch die Fähigkeit, das Tempo über die gesamte Strecke zu kontrollieren, das Umfeld der Konkurrenten zu beobachten und bei Bedarf Tempo aktivieren zu können. In der IT-Beratung bedeutet dies, flexibel auf sich ändernde Anforderungen und Markttrends zu reagieren. Ein erfolgreicher IT-Berater muss in der Lage sein, sich und das Projekt über einen längeren Zeitraum anzupassen und sicherstellen, dass die Lösungen relevant bleiben und nicht von Wettbewerbern überholt werden.

110 Meter Hürdenlauf:

IT-Parallele: Das liegt auf der Hand – der Hürdenlauf repräsentiert die Fähigkeit, Hindernisse und Herausforderungen im Projektmanagement zu überwinden. Ein IT-Berater muss in der Lage sein, Hindernisse wie Budgetbeschränkungen, knappe Ressourcen oder unvorhergesehene Probleme zu bewältigen und dennoch effizient zum Ziel zu gelangen.

Diskuswurf:

IT-Parallele: Ähnlich dem Diskuswurf muss ein IT-Berater in der Lage sein, Ideen und Konzepte zu „werfen“. Dies bedeutet, analytisch zu denken, sich auch einmal drehen zu können, komplexe Probleme zu durchdringen und kreative Lösungen vorzuschlagen, um bestehende Herausforderungen zu bewältigen.

Stabhochsprung:

IT-Parallele: Im Stabhochsprung und der IT-Beratung sind technische Präzision, Koordination und mentale Stärke entscheidende Elemente. Stabhochsprung ist dabei eine der Disziplinen, die komplexe Anforderungen mit sich bringt, die sich so herunterbrechen lassen:  Die Koordination von Anlauf und Absprung beeinflusst die Energie im Stabhochsprung, während in der IT-Beratung ein koordinierter Projektanlauf den Grundstein für den Erfolg legt. Die Kontrolle über den Stab im Stabhochsprung entspricht der sicheren Beherrschung von Technologiewerkzeugen durch IT-Berater. Sowohl im Überflug über die Latte als auch in der Bewältigung von Herausforderungen müssen geschickte Bewegungen angewendet werden. Physische Stärke und Beweglichkeit sind gleichermaßen in beiden Disziplinen wichtig. Zusätzlich erfordert der Stabhochsprung mentale Stärke, um bei höheren Höhen Selbstvertrauen zu zeigen, vergleichbar mit der Notwendigkeit für IT-Berater, unter Druck zu arbeiten und Selbstvertrauen in anspruchsvollen Projektsituationen zu demonstrieren.

Speerwurf:

IT-Parallele: Der Speerwurf repräsentiert die strategische Ausrichtung von Technologien und Ressourcen. Ein IT-Berater muss in der Lage sein, klare Ziele zu setzen und die richtigen Technologien sowie Strategien auszuwählen, um diese Ziele zu erreichen. Dies erfordert eine fundierte strategische Planung und die Fähigkeit, Ressourcen effektiv einzusetzen.

1500 Meter:

IT-Parallele: Im 1500-Meter-Lauf setzt sich der Läufer klare Zwischenziele, um das Rennen erfolgreich zu bewältigen. Dies hat etwas mit Kontrolle und Ressourcen-Einteilung für die Gesamtstrecke zu tun. Ein IT-Berater agiert sehr ähnlich: Er setzt Meilensteine und klare Projektziele, um den Fortschritt zu verfolgen und sicherzustellen, dass das Projekt auf Kurs bleibt und ins Ziel kommt.

Personen sitzen an einem Tisch, auf dem ein Laptop steht und sprechen miteinander.
Die 11. Disziplin muss von einem IT-Berater unbedingt ergänzt werden: Kommunikation 

Im 10-Kampf ist jeder Sportler auf sich gestellt. Kommunikation spielt eine untergeordnete Rolle. Das ist der markanteste Unterschied im Vergleich zur Beratung. Die Kommunikationsfähigkeit eines IT-Beraters spielt eine entscheidende Rolle in seinem Erfolg, da sie weit über das bloße Übermitteln von Informationen hinausgeht. In der komplexen Welt der Informationstechnologie ist die Fähigkeit, klar, präzise und effektiv zu kommunizieren, von entscheidender Bedeutung, um den reibungslosen Ablauf von Projekten zu gewährleisten und die Erwartungen aller Beteiligten zu erfüllen. Der IT-Berater muss in der Lage sein, technische Konzepte verständlich zu vermitteln, komplexe Ideen zu vereinfachen und gleichzeitig einen offenen Dialog mit verschiedenen Stakeholdern zu führen. Eine effektive Kommunikation fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die Zusammenarbeit und schafft somit eine Grundlage für den Projekterfolg. Dabei umfasst die Kommunikationsbreite durchaus viele Stakeholder eines Projektes:

Teammitglieder:
Klare Kommunikation mit Entwicklern, Designern und anderen Teammitgliedern ist entscheidend, um ein gemeinsames Verständnis der Projektdetails sicherzustellen.

Kunden:
Der IT-Berater muss in der Lage sein, mit Kunden zu kommunizieren, um deren Anforderungen zu verstehen, Lösungen vorzustellen und Fortschritte transparent zu vermitteln.

Management:
Die Kommunikation mit Führungskräften und Managern ist wichtig, um Projektziele zu erläutern, Ressourcen zu beantragen und regelmäßige Statusberichte zu geben.

Endnutzer:
Das Verständnis der Bedürfnisse und Fähigkeit, technische Aspekte benutzerfreundlich zu erklären, ist entscheidend, um eine erfolgreiche Implementierung sicherzustellen.

Externe Partner:
Bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern oder Lieferanten ist eine klare und effektive Kommunikation notwendig, um reibungslose Arbeitsabläufe zu gewährleisten.

Projektpartner:
Bei komplexen Projekten kann es erforderlich sein, mit verschiedenen Partnern zu kommunizieren, sei es in Konsortien, Joint Ventures oder anderen Kooperationsmodellen.

Entscheidungsträger:
Die Kommunikation mit Entscheidungsträgern, sei es auf Unternehmensebene oder in IT-Governance-Gremien, ist wichtig, um Unterstützung und Zustimmung zu erhalten.

Technologieanbieter:
Bei der Integration von Drittanbieterlösungen oder der Nutzung externer Dienstleistungen ist eine effektive Kommunikation mit den entsprechenden Technologieanbietern erforderlich.

Regulierungsbehörden:
In einigen Branchen ist es notwendig, mit Regulierungsbehörden zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.

Welche Hürden sollen in Ihren Digitalisierungs-Projekten genommen werden?

Sprechen wir darüber. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Per E-mail an info@zendigma.de, über unser Onlineformular oder telefonisch unter +49 89 954 57 65-53.

Oder buchen Sie hier direkt einen kostenlosen Termin zur Analyse Ihres Bedarfs rund um Digitalisierungsfragen und Business Software: Hier unverbindlich Termin buchen